Gestern (Freitag) war der Tag nach der Space Physics Klausur. Ausgiebig gefeiert wurde bereits, also konnte ja am FR wieder exzessiv für Dienstag gelernt werden. Exzessiv lernen? Naja. Also eigentlich brauch in der Klausur dank Hausaufgabenpunkten nurnoch 10% zum Bestehen, dafür müsste ich auch nicht lernen. Aber ich habe doch ein privates Duell mit einem Schweden auszufechten. Wenn ich den Kampf annehme, muss ich ihn natürlich auch gewinnen. Das überlege ich mir heute noch. Aber zu gestern:
Geweckt wurde ich von Lena (wohnt in meinem Corridor). Eigentlich wollte sie nur berichten, dass mein Fahrrad wieder ok ist. Achso, ja, ihr kennt die Geschichte ja noch garnicht. Also: Ich leihe Lena öfters mal mein Rad, weil ich's selbst nicht brauche. Leider ereignete sich letztens ein Unfall mit ihr und meinem Rad. Sie hat den Schlüssel abgebrochen, das Schloss war noch am Rad. Dumme Sache. Aber jetzt ist ja wieder alles in Ordnung, sie hat ein neues Schloss gekauft und das alte aufbrechen lassen. Wunderbar. Das wusste ich aber noch nicht, als sie geklopft hatte. Ich fühlte mich, als hätte mich jemand am Vorabend in den Schlaf und jetzt wieder aus dem Schlaf geprügelt. Das letzte, an das ich mich erinnern konnte, war: Ich hab gesungen und danach noch ein Kapitel über den Higgs-Mechanismus gelesen. Nüchtern. "Buah, wieviel Uhr ist es denn? Hallo Lena, was ist los? Wieviel Uhr ist es? Brennt es hier irgendwo? Und wieviel Uhr ist es überhaupt?" "Ähm sorry, es ist 12:15 und ich wollte nur von dem Rad berichten".
Naja. So ging der Tag los. Dann schaute ich kurz auf mein Quantenmechanik-Buch (mein Lernpartner). Noch bevor mir richtig übel wurde, meldete sich MoD. Shoppen in der Stadt war angesagt. Klar, super Sache, Hauptsache wieder nix lernen. In der Stadt haben wir dann nur ein wenig rumgebummelt, Bargeld geholt und einen Kasten Bier gekauft. Zwar nur Mistbier, aber trotzdem 30€ für den Kasten gelatzt. Tja, so ist das hier. "Bösen Alkohol" (also alles über 2%) muss man in so staatlichen Alkoholläden kaufen. Davon gibt es drei. Wie gesagt, wir waren in der Innenstadt. Der Bierkasten wollte erst noch 40 Minuten heimgetragen werden. Unsere Mühe wurde mit vielen neidvollen Blicken belohnt. Ja, die Deutschen.
Danach saß ich eine Weile zu Hause und hab rumgechattet, bevor es mit Sören und Andrea nach Mariehem zu Susanne ging, Abendessen. Es hab lecker Hackbällchen, Soße, Vanilleeis und selbstgemachten Kartoffelbrei. Der war vielleicht spitze! Zum Glück konnte ich mir noch ein Stück mit heim nehmen. Dummerweise hab ich die Soße total anbrennen lassen. Selbst nach einer Stunde Reinigungskraft war der Topfboden noch immer schwarz. Tut mir ja schrecklich Leid, aber ich dachte eigentlich alles richtig gemacht zu haben. Naja.
Nach dem Essen gings zu Mod, da warteten schon er und Udo auf mich und Sören. Matthias wollte auchnoch vorbeikommen und dann sollte es ins NH gehen. Als wir um 23:00 gerade loswollten, klingelte noch MoDs und Udos alter Freund Dan (SWE) an und wollte mit. Wir haben ihn dann noch aufgesammelt und sind los. Im NH waren ganze 12 Leute, schlecht. Corona sollte 50SEK Eintritt und 20SEK Garderobe kosten, soviel hatte ich nicht. Also sind wir in den E-Pub. Der kostete garnix. Getrunken hab ich auch nix, also war's ein recht günstiger Abend für mich. War mir Recht, denn meine Finanzen sehen zur Zeit so garnicht gut aus.
Nun ja, um 2:00 war wie überall in Schweden Feierabend. Aber diesmal sollte es um 2:00 erst so richtig los gehen: Schnee! Überall! Alles voll. Dicke Flocken fielen ständig nach und der Boden war bereits geschlossen bedeckt. Eine schöne Überraschung!Wir sind dann schnell noch heimgeflitzt und wollten noch ein wenig im Schnee spielen. Schlaumeister Boris wollte nur noch schnell Heim und sich Mütze und Handschuhe anziehen. Ich hielt es für klug, schnell noch meine Jacke im Treppenhaus auszuschütteln. Zuvor war ich schon in meinem Zimmer und hab mich entkleidet, auch die Schuhe. Ich wollte ja nur nochmal schnell ins Treppenhaus. Als dann hinter mir die Tür zufiel, dachte ich kurz: "Moment, wo ist eigentlich mein Schlüssel?" Ein Blick durch die gläserne Corridortür verriet mir: Noch in meiner Zimmertür. Von mir und meinem Glück trennte mich also eine Tür, für die ich keinen Schlüssel mehr hatte. Super gemacht, Boris. Nachts um 2:30 ohne Schuhe ausgesperrt. Zum Glück wohnt ja Julian nur 2 Stockwerke unter mir. Ich rief um Hilfe. Caro war auch gerade heimgekommen (wohnt auch auf dem gleichen Flur) und zusammen versuchten wir dann, mich mit ein paar Pastikstücken wieder in meinen Corridor zu verfrachten (--> Tür öffnen ohne Schlüssel). Das klappte irgendwie nicht ganz so gut. Ich richtete mich schon auf eine Nacht sonstwo, nur nicht in meinem Bett ein. Doch plötzlich kam Kristina vorbei (wohnt auch in meinem Corridor). Was ein Glück! Ihr Handlungsvermögen war zwar aufgrund ihrer Feierei entwas eingeschränkt, aber die Tür hat sie super aufgeschlossen. Ich war gerettet! Also schnell umgezogen und noch mit Julian und Caro im Schnee gespielt.
Zum Glück hab ich nicht so viele Schneebälle abbekommen wie befürchtet. Um 4:00 war dann der Spaß vorbei.
Heute hab ich mal wieder bis 12:00 gepennt, ganz toll. Wach wurde ich auch nur, weil ich schlecht geträumt hatte. Traum: Prof Metag fragte: "Ach, Sie haben noch garnichts von der Planck-Masse gehört? Na, aber Herr Lemmer!" Das müssen Versagensängste gewesen sein. Vielleicht sollte ich doch für Dienstag lernen. Der Schnee liegt jetzt jedenfalls immernoch:
Samstag, 3. November 2007
Schneegestöber
Eingestellt von
Boris
um
Samstag, November 03, 2007
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3 Kommentare:
ich als antialholiker weiß ja, daß man erst ab 3,5 Volumenpunkten ins systembolaget gehen muss (und nicht 2%)
Ich als Alkoholiker weiß ja, dass die Preparty nach dem Essen bei Udo und nicht bei Mod statt fand.
@anonym_1: Lass doch die armen Alholiker in Ruhe!
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