Sonntag, 30. Dezember 2007

Freitag, 21. Dezember 2007

Abschied nehmen

Ihr könnt euch vorstellen, wie leicht es für jemanden wie mich, der sich jeden Mist über Jahre hinweg aufhebt, ist, Abschied zu nehmen. Ist garnicht so schön. Da Sören, Julian, Udo, MoD und ich die letzten sind, die über Weihnachten hier sind, mussten andere folglich gegangen sein. Schön war das nicht. Den Anfang machten Maria und Dominika am Donnerstag. Ich sagte am Flughafen nochmal kurz hallo. Und tschüß dann auch. Dominika hatte an dem Tag sogar noch Geburtstag. Nach dem allerseits sehr bewegendem Abschied bin ich dann zur Uni und stellte dabei fest: Abflughalle bis Hörsaal N350 dauert 42 Minuten zu Fuß. Stefan, Matze, Bastien, Susanne, Andrea und alle aus meinem Korridor sind mittlerweile auch weg. Und Caro natürlich. Sie nahm aber noch jemanden mit: den Winter. Es bahnte sich schon an die letzten Tage. Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Caro und ich latschten nochmal zum See, um ihn zu begutachten. Da war noch Eis drauf. Aber auch pfützen. Und Löcher. Ob das Eis noch dick genug war, uns auszuhalten, konnten wir durch Beobachtungen leider nicht feststellen. Da half nur ein: draufgehen. Also im Sinne von: Auf das Eis laufen und schauen, was passiert. Es hielt, und die Sonne bot auchnoch eine gute Kulisse. Gut, dass wir früh aufgestanden sind.Da dass Eis uns tragen konnte, sprach auch nichts mehr dagegen, noch einmal komplett über den See zu laufen. Als wir gerade an der dünnstmöglichen Stelle standen (so mittendrauf halt), merkten wir, dass sich das Eis schon bewegen wollte.Eile war geboten, um das nächste Ufer zu erreichen. Hat geklappt. Risiko macht schon Spaß, muss ich sagen. Vor allem im Nachhinein.
Nun denn, der Winter verabschiedete sich weiter. Mittlerweile ist es hier 10° wärmer als in Gießen. Wieso? Keine Ahnung. Hier oben sprechen die Schweden immer gerne von der globalen Erderwärmung. Aber wenn ich höre, wie ihr zuhause friert, weiss ich: alles Quatsch.
Am Mittwoch begleiteten wir Caro dann auf ihrem letzten Weg duch Umeå, zum Flughafen. Da sie ein Taxi bestellte, konnten Udo, Sören und ich nochmal mit. Es gab feine Geschenke zum Abschied für beide Seiten. Besonders schade: Caro kommt nach Weihnachten nichtmehr wieder. Besonders gut: Sie wohnt in Würzburg, das ist ja im die Ecke. Das erste Treffen in Frankfurt zum Woschtessen ist schon geplant. Da ging sie nun, unsere Mama. Ab jetzt müssen wir alles selbst kochen. Und alle Witze selbst machen. Ob das mal gut geht? Auf unserem Heimweg konnten wir noch sehen, wie sich der Himmel zur Trauer rot färbte.

Projekt 10kg gestorben

Traurige Mitteilung: Meine Pläne, hier oben 10kg abzunehmen, habe ich mittlerweile verworfen. Ich kam mit 82, war mal runter bis 75, aber nachdem ich jetzt durch die Weihnachtssaison wieder auf 76 hoch bin, lautet mein Plan nun: Schadensbegrenzung.

Korvlarm 2.0 (Wurstalarm 2.0)

Erinnert ihr euch noch an den grandiosen Erfolg meiner ersten Wurstparty? Um noch einmal ein gemütliches Beisammensein feiern zu können, rief ich für Montag die Fortsetzung der letzten Wurstparty aus. Während beim ersten Mal noch Gammelwurst, die das International Office eigentlich wegschmeißen wollte, serviert wurde, hatte ich dieses Mal frische gekauft. Am Tag davor hat Marie (SWE) aus meinem Korridor zum Kekseessen eingeladen. Ich hab mich sehr gefreut, nochmal meine ganze eine WG auf einem Haufen zu sehen. Naja, nicht ganz, es waren nicht alle da. John, Ayad und Jenny fehlten. Dafür hier alle anderen:
Von links: Marie, Kajsa, Stina, Björn, Lena. Alles Schweden. Leider mittlerweile auch alle Weg, zurück nach Hause zu ihren Familien. Aber im Januar seh ich sie nochmal wieder. Jetzt zur Wurstparty:
Sehr interkulturell. Sowohl Deutsche, als auch Schweden kamen. Die gute ICA Grillwurst aus dem 30er Pack mundete allen. Und als wäre das nicht genug gewesen, gabs diesmal noch Pommes dazu. Und nen superleckerdeutschen Kartoffelsalat von Caro. Wahnsinn!

Die letzten Vorlesungen und eine Prüfung

Ich bin ganz schön im Rückstand. Die Emotionen sind schon wieder abgeflacht, ich hoffe, ich kann noch einigermaßen gescheit berichten, was geschah.
Letzte Woche war für mich die letzte Woche im Dienst. Ok, im Januar mach ich noch einmal einen einwöchtigen Kurs in Kiruna. Aber da rechne ich mehr mit "Schneemann bauen" und "Polarlichter anschauen", statt mich totzuarbeiten. Also erkläre ich die letzte Woche zu meiner letzten Woche (haha). Blöderweise gab es in Quantentransporttheorie saftig Hausaufgaben. An denen knabber ich heute noch. Hoffentlich bekomm ich das noch vor Weihnachten hin, damit ich mit gutem Gewissen feiern kann.
Neben QTT ging auch Schwedisch II zu Ende. Und da wartete am Ende nochmal eine dicke Nuss: Am Donnerstag stand eine mündliche Prüfung an, am Freitag die Klausur. Vor der mündlichen Prüfung hatte ich Schiss, vor der Klausur garnicht. Ich setzte alles auf die Boris-Lemmer-Taktik: Gewinne, indem du den Gegner perfekt einschätzt. Da wir Zeiten lernen sollten, schrieb ich mir vorher einfach auf nen Zettel, was ich an welchem Tag gemacht hab und was ich so vorhab. Natürlich hatte ich da genug Zeit, so coole Wörter wird die unregelmäßige Vergangenheitsform von "fliegen" ("flög") rauszusuchen. Und für die Klausur hatte ich als Vorbereitung die Altklausur vom Vorjahr. Nachdem ich (leider erst im Nachhinein) mitbekommen hatte, dass bei Schwedisch I auch die Vorjahresklausur drankam, fühlte ich mich nun unbesiegbar. So saßen wir also am Donnerstag im Gang und warteten, geprüft wurde jeder einzeln.Wie beim mündlichen Abi. Nur liefs hier besser: Auf jede Frage saß eine Antwort, fehlerlos. Wie das? Naja, es kam: "Na, was hast du letzte Woche so gemacht? Und heute morgen? Und was hast du für nächste Woche vor? Nen Weihnachtsbaum kaufen? Wow!". Haha. Das lief wie geschmiert. Voller Übermut ging ich also am Freitag zur Klausur....
Die letzten 10 Minuten vor Klausurenbeginn sind immer die schönsten, da wird gegessen und rumgealbert. Hier zu sehen: Caro. Als dann die Klausur kam wurde das blöde Rumgelache bei mir ganz schnell durch eine Schockstarre abgelöst. Neue Klausur. Schwere Klausur. Ohoh. Unregelmäßige Pluralbildung. Prost.
Die Sache verlief dann alle andere als gut. Siegessicher war ich nichmehr. Mit gedrückter Stimmung geht es heim. Was folgen sollte war eine Woche voller Trauer und Abschied....

Dienstag, 18. Dezember 2007

Freitag, 14. Dezember 2007

Google

Stand der Dinge: Viele traurige Abschiedsfeiern, heute letzte Klausur (Schwedisch) und in der nächsten Woche wird noch F-Praktikum von zu Hause nachgebessert. Wird erstmal nix mit Lernen fürs Diplom. Naja. Ich nutze die Zeit der zeltsamen Ereignisse, um mal was anderes zu berichten. Mit meinem Blog habe ich mich bedingungslos ins Google-Imperium eingegliedert. Das heißt, wer meine Seite sucht, kann sie über Google finden. An sich nix besonderes. Aber lustig wird's, wenn ich mir die Statistiken meiner Seite anschaue. Dann kann ich sehen, nach welchen Begriffen die Leute bei Google gesucht haben, bis sie mich schließlich fanden. Die 10 schönsten möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Platz 10: "Brot backen"
Platz 9: "ohne Schuhe"
Platz 8: "Umeå Universitet Pullover"
Platz 7
: "AB6559"
Platz 6: "Gabriellas Song zu Weihnachten singen"
Platz 5: "Barcode Scanner zum Mitnehmen"
Platz 4: "Vattenfall"
Platz 3: "Wurstalarm"
Platz 2: "französische Weihnacht"
Platz 1: "Gefühl Neoprenanzug anziehen"

Dienstag, 11. Dezember 2007

Montag, 10. Dezember 2007

Quiz

Heute im Programm: ein Quiz! Folgendes Bild zeigt einen der drei Kühlschränke meiner WG:Jetzt die Frage: Welches Fach davon ist meins?

Mittwoch, 5. Dezember 2007

französische Weihnachten

Ihr kennt ja alle das wunderbare Adventspaket von Linda und Carla. Darin enthalten war auch das Geschichtsset: Jeden Tag liest einer ein neues Kapitel auf unserem Weihnachtskrimi-Buch vor. Der Vorleser trägt dabei die Nikolausmütze. Bisher haben wir es jeden Tag auf die Reihe bekommen, uns zu treffen. Gestern aber war Zeit für ein ganz besonderes Schauspiel. Wir bekamen einen Gastredner! Genauer gesagt: eine französische Gastrednerin! Antia.
Wow, sie war garnicht schlecht. Wir müssen sowieso immer ungemein aufpassen, denn sie versteht viel Deutsch und kann es auch sprechen. Und das auch sehr gut - wenn es nicht gerade um Fachbegriffe aus dem Ziegenmilieu geht.



Mal sehen ob wir für die nächsten Sessions wieder Gastredner organisieren können.

erster Kuchen

Ganz ohne Fremdeinwirkung überkam mich plötzlich das Gefühl: "Junge, back mal nen Kuchen! Du bist jetzt 23, da sollte man das schonmal gemacht haben." Nun denn. Auf ging's. Der Kuchen heißt "Kladdkaka" und ist typisch schwedisch. Flach, klein und super schokoladig. Und einfach zu konstruieren. Genau richtig für mich.
Und nach der Zubereitung (wieder ohne Fremdaufsicht!) war ich garnicht mal so unzufrieden. Caro, John und Udo haben auch genascht und finden ihn ganz nett. Zutaten hab ich jetzt noch genug, den wirds also öfters mal geben. Aber danach sollte ich auch mal was größeres angehen.

Pressekonferenz #15

Dienstag, 4. Dezember 2007

Wintergrillen

Ach du meine Güte, was hat's die Nacht von Samstag auf Sonntag geschneit! Whoa!
Selbst den Schweden wurde es schon unheimlich und Räumfahrzeuge wurden losgeschickt. Und wenn die Schweden räumen, bleibt einiges am Straßenrand liegen:Das auf dem Bild ist der ICA Parkplatz. Wenn man bei dem Schnee Schneeengel bauen wollte, musste man schon ordentlich Kraft aufwenden. Wir nutzten die tolle Gelegenheit, um mal was neus auszuprobieren: Wintergrillen! Kurzfristig konnten wir (MoD, Sören, Julian, Udo, Stefan) noch Maria, Dominika, Ignas (LTU) und 2 polnische Freunde von ihnen zum mitkommen überreden. Es ging durch hohen Schnee zum üblichen Grillplatz. Einige haben von ihren Eltern deutsche Bratwurst geschenkt bekommen, die ist hier oben Gold wert und wollte verbraten werden. Der Nydala See war komplett vereist und zugeschneit, ein herrlicher Anblick. Unsere allseits beliebte Lieblingsgrillstelle hatte dann aber leider nur Holz zu bieten, das zugeschneit und feucht war. Jede Menge Zeitungspapier und Spiritus brachten zwar einige Flammen zustande, jedoch kein brennendes Holz. Nach einer knappen halben Stunde entschlossen wir uns zu einer radikalen, aber notwenigen Planänderung: Grillplatzwechsel. Julian kannte eine überdachte Grillstelle - am anderen Ende des Sees. Einmal um den See rumzulaufen würde ne Stunde dauern. Aber es bot sich eine Abkürzung an: quer über den See. Ein erster Test machte einen guten Eindruck: Das Eis sollte uns aushalten. Wir schickten einen Spähtrupp, bestehend aus Udo und Julian, rüber auf die andere Seite. Mit Leuchtsignalen teilten sie uns dann ihren Standort und den Erfolg ihrer Mission mit. Wir wollten dann folgen. Allerdings war den Polen die Sache nicht ganz geheuer. Ok, sollte das Eis in der Mitte des Sees brechen, wäre unsere Situation auch denkbar ungünstig. Also machten die Polen nen Rückzieher und gingen in die Stadt. Ihr Besuch wollte nochwas von Umeå sehen und musste bald auch wieder mit dem Zug abreisen. Übrig bleiben also mal wieder nur die Deutschen. Die Seeüberquerung war wirklich ein großes Abenteuer. Keiner ist eingebrochen. Das Feuer war vom Spähtrupp dann auch bereits entfacht und wir konnten uns dazuwursten.Wir saßen zwar unter nem Dach, aber kalt war's trotzdem. Problem: Essen mit Handschuhen führt zu groben Manövern, Kartoffelsalat an den Handschuhen und einem Deppen-Gefühl. Andererseits führte der Essvorgang ohne Handschuhe zu Taubheit in den Fingern, Zittern und ebensoschlecht kontrollierbaren Zitterbewegungen. Irgendwie schafften wir es dann aber doch noch, uns glücklich zu essen. Wir haben zwar alle Gestunken wir ein Räucherschinken, aber es war klasse! 1A Erlebnis. Das war mal so richtig outdoorig abenteuerlich. Fünf Stunden dauerte die ganze Geschichte. Danach freuten wir uns doch schon ein bisschen auf unser warmes zu Hause. Auf dem Heimweg untersuchten wir nochmal die Schneehügel. MoD und Sören kletterten rauf und brachen auf dem Weg runter ein. Lustiges Foto. Hoher Preis. Denn kurz bevor ich das Foto machen konnte, riss es mich ein zweites Mal von den Beinen. Diesmal durch komplettes Selbstverschulden, also Unachtsamkeit. Es zeigte sich, dass ich auch in Gefahrensituationen noch super Reflexe hab (muss vom Tischtennis kommen) und instinktiv das richtige tue: den rechten Arm hochreissen und die Kamera schützen. Der Preis: Ungeschütztes Fallen auf die linke Seite. Hüfte, Ellbogen und Knie tun heute noch weh.

Montag, 3. Dezember 2007

Hår Klippotek


Na, wie sieht das aus? Geht so? Dachte ich mir auch. Obwohl ich ja mit dem Gedanken gespielt hatte, bis Februar ohne Frisörbesuch durchzukommen, wurde ich dann doch einsichtig und bin mit MoD zur Hår Klippotek. Das heißt....na?....Frisör, genau. Kostet 350 SEK, auch für Knaben und auch nur dann, wenn man sich den billigsten der Stadt aussucht und noch Studentenrabatt bekommt. 39€ für alle Umrechnungsfaulen. Dafür gibt's sexy Frisösinnen und eine Haarwäsche. Und kurze Haare:
Besser so?

Einen Freund verloren


Hier in Umeå habe ich gute neue Freunde kennengelernt. Mir war klar, dass ich einige von ihnen nach meiner Abreise nicht mehr so oft wiedersehen würde. Aber dass ich einen von ihnen schon verlieren würde, noch bevor ich mich oder er sich auf die Heimreise begeben würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Es traf mich hart, aber: Mein Baum ist Geschichte. Voller Zuversicht hatte ich ihn bei IKEA gekauft. Wer ihn nach meiner Abreise übernehmen sollte, darüber hatte ich mir schon Gedanken gemacht. Aber jetzt ist alles egal. Baum ist gestorben, ich trauere. Das Ergebnis der Obduktion steht noch aus.