Freitag, 28. September 2007

Vi söker bäver, men vi ses inte de

Gestern war's endlich soweit: Bibersafari!
Um 17:00 trafen wir uns mit nem Typ, der eine gelbe Jacke und einen Cowboyhut trug, bei den Kaffeebooten in der Stadt. Der leitete die Safari. Ausser uns (Sören, Stefan, Julian, ich) hatte er aber nichts zu leiten, wollte wohl sonst niemand auf Bibersuche gehen.
Wir fuhren erstmal zu ihm nach Hause, er hatte noch ein Kajak, das musste abgeladen werden. Nach ner halben Stunde Autofahrt flussaufwärts und dann flusswechselwärts (nichtmehr entlang dem Umeälv, sondern Vindelälv) hielten wir am Ufer und schnappten uns ein altes Holzboot (mehrdeutig!). Das ist noch aus den 60ern, damals wurde damit Holz transportiert, heute Touristen. Chef paddelte selbst und instruierte uns korrektes Biberverhalten (größtenteils: Handy aus, nicht reden. Biber mögen keine Handys.) Wir starteten die Bootsfahrt schon mit einem schlechten Gefühl. Ein großer bunter Regenbogen könnte sie verschreckt haben. Und falls die Biber sich davor nicht haben vertreiben lassen, dann sicherlich von diesen dummen Wildgänsen, die die ganze Zeit dort rumfliegen mussten. Die könnten sogar mich verjagen mit ihrem Gekrächze. Und Biber - so sprach der Mann mit dem Hut - sind besonders scheue Tiere. Wir haben uns an zwei Inseln vorbeigeschlichen. Auf der einen sollte eine, auf der anderen 3 Biberfamilien wohnen. Die haben wohl aber alle noch gepennt. Keine Biber, nur viele umgeschmissene Bäume.Morgens Aronal, abends Elmex und zwischendurch Dentagat, dann geht sowas. Leider waren die Viecher selbst nicht anzutreffen. Wir legten uns nochmal 15 Minuten auf die Lauer, aber: Nichts. Oder doch? Plötzlich war ein Geräusch zu hören und eine Welle im Wasser sehen. Schnell ins Boot geschlichen und die Welle verfolgt. Und tatsächlich:
Nicht so gut zu erkennen. Aber auch ohne Kamera haben wir nicht mehr gesehen. Wir haben ihn noch ne Weile verfolgt, doch immer, wenn wir ganz nah dran waren, ist er abgetaucht. Unser Anführer erzählte uns noch etwas über Biber. Sie wären wirklich den Menschen sehr ähnlich. Bibermann und Biberfrau suchen sich, finden sich, ziehen um, bauen ein Haus und leben den Rest ihres Lebens zusammen. Nicht schlecht. Es wurde dann plötzlich sehr rasch dunkel und kalt. Wir sind zum Ufer zurück und haben uns ein Feuer gemacht.Das Feuer sollte uns vor Angriffen der Biber schützen (wenn ich richtig zugehört habe), uns wärmen und beim Kaffe-Machen helfen. Saugut: Einfach ne Kanne mit Flusswasser vollmachen, Kaffee rein (Filter? Quatsch!), Kanne ins Feuer, kochen lassen, mit nem Ast wieder rausziehen und dann trinken. Richtig outdoorig. Der Biberführer musste dann noch schnell zu seinen Eltern, eine DVB-T Box vorbeibringen und dann mit dem Zug nach Stockholm. War uns recht, es war echt kalt.
Fazit: Wenig Biber, viel Outdoor. War schön.

Mittwoch, 26. September 2007

Pressekonferenz #5

Diesmal mit wirklich wichtigem Inhalt!

Dienstag, 25. September 2007

Wurstalarm (korvlarm)

Wurst liegt tief in den Genen der Deutschen verankert. Oder jedenfalls in den Köpfen deutscher Austauschstudenten. Und wir spürten, dass etwas nicht stimmte. Das Gras war an diesem Tag nicht so grün wie sonst, der Himmel besonders düster. Der Wind wehte diesmal von der anderen Seite. Kurz: etwaswar garnicht in Ordnung. Wurst war in Gefahr! Tatort: "International Office". Täter: Jenny Eriksson. Opfer: 60 Würste.
Jenny war der Ansicht, dass diese ach so wunderbaren Würste einfach weggeschmissen werden müssten. Einfach nur, weil sie vom International Office nichtmehr gebraucht wurden. Ist das in Ordnung? Natürlich nicht. Also sind Udo und ich, als wir von dem drohenden Unheil hörten, schnell zum International Office gerannt. In letzter Sekunde konnten wir die 60 Würste vor dem Mülleimer retten. Nagut, hätte Jenny sie da rein geworfen, hätten wir sie auch wieder rausholen können. Jedenfalls konnten sie so noch nen Zweck erfüllen. Ok, was tun mit 60 Würsten? Braten natürlich! Also sind wir in meine Küche geeilt und haben die Pfanne angeworfen. In der Küche saßen schon Marie (SWE), Kristina (SWE) und John (SWE). Also haben wir uns die drei geschnappt und spontan eine Wurstparty ausgerufen. Die Reaktion darauf war zunächst noch sehr verhalten, aber als wir meinten, dass es deutsche Tradition ist, anderen Würste anzubieten und dass wir uns hochgradig beleidigt fühlen würden, wenn man dem nicht nachkommt, waren sie gut dabei.
Und es wurde immer besser: Nachdem ich den ganzen Flur zusammengeklopft hatte, kamen dann auchnoch Kajsa (SWE) und Lena (SWE). Lena machte uns dann auchnoch eine Schokosoße für die Würste. Sehr sehr gewöhnungsbedürftig. Aber eigentlich war sie ja auch für ihren Schokokuchen gedacht.
Langsam gingen uns auch die Brötchen aus. Udo kaufte schnell noch neue im ICA. Im Supermarkt traf er kann noch Maria (POL), die dann auch leicht für unsere Party zu begeistern war. Ausgezeichnet!Ich hatte es ja nicht glauben wollen, aber wir haben tatsächlich ununterbrochen Würste gegessen. Die ganze Zeit, wie im Rausch. Selbst die sonst nur Gemüse und Knäckebrot essenden Schwedinnen von meinem Flur.
Hilfe bekamen wir dann gegen Ende, als die ersten Bauchschmerzen einsetzen, von MoD und Jin (CHN). Ein echt verrückter Tag. So viel Wurst, so viele Leute von überall her. Ich war sehr zufrieden. Meine WG ist echt spitze. Und alle anderen Leute hier oben auch. Immernoch wie im Wunderland....
Alle Würste haben wir dann aber doch nicht geschafft. Den Rest hab ich jetzt mal eingefroren. Wenn sich jetzt jemand fragt, wieso das International Office 60 Würste wegschmeissen wollte....nun ja: Die waren seit ner Woche abgelaufen. Aber was heisst das schon?

Montag, 24. September 2007

Stahlwerk

Am SA ging's ab nach "Olofsfors Bruk", ein schwedisches Stahlwerk. Als zwei Tage vor Abfahrt abends im Skogis noch "Everybody dance now!" lief, konnte ich meine Begeisterung über das Stahlwerk kaum noch in Grenzen halten.
Es stellte sich dann heraus, dass in Olofsfors Bruk schon lange kein Stahl mehr gewerkt wird. Das war mehr so ein Freilichtmuseum, vergleichbar mit dem Hessenpark. Nun ja, nicht ganz so der Hit. Ok, man konnte sich ansehen, wie das früher so war. Aber meine Begeisterung für sowas sollte ja noch aus alten Zeiten (ihr wisst, früher, als ich noch bei euch gelebt hab) bekannt sein, und die hat sich hier oben auch nicht wesentlich verändert.
Geschichtliches:
Früher kam einmal ein dicker Mann aus Irland hier her (ich glaube, es war Irland), macht mit dem schwedischen König seine erste PR-Tour durch das Land und entschloss sich dabei, hier oben ein Stahlwerk (ich weiss, das Wort passt nicht. Das war mehr so ne Eisenfabrik oder sowas. Aber Stahlwerk ist irgendwie so ein stehender Begriff) aufzubauen, weil hier so viele Bäume (oh ja, wirklich) rumstanden, mit denen man viel Feuer machen konnte. Also war alles hier oben, was man für ein gutes Stahlwerk brauchen würde. Bis auf Eisenerz. Dumme Sache. Das lies er sich dann von Südschweden hier her transportieren. Muss sich schon irgendwie gelohnt haben. Hier der dicke Mann:
Der dicke Mann baute hier oben dann Häuser wie dieseum dort schöne Eisenklötze wie diese
gießen zu lassen. Eisen war damals übrigens der Exportschlager für Schweden. Besonders an den Briten haben sie gut verdient. Vom vielen Arbeiten bekamen die Menschen gut gestählte Körper:
Irgendwann waren die Briten dann schlau genug, Braunkohle zu benutzen und sich selbst was zu machen. Blöd war auch, dass die schönen roten Hütten des öfteren mal abbrannten, da es im Werk recht heissund Holz ein wichtiger Baustoff war. Rot sind die ganzen Häuser hier übrigens, weil rot die billigste Farbe war. Das Rot bekam man als Abfallprodukt bei der Kupferverarbeitung. Ja, ich hab gut zugehört.
Die Lage wurde also zunehmend unschön und die ver.di Gruppe Olfolsfors
hätte am liebsten den ganzen Tag nurnoch gestreikt. Kurz drauf war dann auch Feierabend und das kleien Dorf wurde zum Museum umgebaut. Jahreszahlen wären jetzt mal gut gewesen.
Langweilig war der Besuch allerdings keiesfalls. Die richtigen Leute waren ja mit und so kam immer gute Stimmung auf. Wie Klassenfahrt zum örtlichen Wasserwerk. Die 200 SEK für die Fahrt haben sich aber auf jeden Fall gelohnt. Denn Spaß kann man zwar auch kostenlos haben, nicht aber das superwunderschöne Mittagessen! Nicht zu beschreiben, dieser Geschmack. Ein Traum. So gut habe ich hier oben noch nie gegessen, Extase pur.
Lieferservice gab's leider keinen. Aber vielleicht komm ich bald nochmal wieder.
Das war's an dieser Stelle vom Stahlwerk.
Vielleicht nochwas zur Fahrt:
Neben der Hauptnordsüdverbindungsstraße (vergleichbar mit der deutschen A7 oder A5, nur halt einspurig und mit Tempolimit 100 oder strenger) standen Bäume. Die ganze Zeit. Immer die gleichen. Wirklich immer. Das war net ganz so spannend. Wer als bei der Fahrt durch schweden was erleben sollte, sollte bescheiden sein oder wo anders langfahren.

Freitag, 21. September 2007

Jag har en raket, den heter Piska

Deutsche und Raketen, ein heikles Thema. Gerade in internationalen Gruppen muss man vorsichtig sein mit dem, was man sagt. Hab ich jetzt gelernt. Nun ja, dennoch liegt eine sehr spannende, interessante, lustige und aufregende Woche hinter mir. Worum es ging:
Ich belege den Kurs "Space Physics", der vollgestopft ist mit nicht-normalen Extras: Ein Seminarvortrag und der Bau einer eigenen Rakete. Letzteres stand nun an. Der Prof. Kjell (Kjell ist übrigens sein Vorname, aber man redet die hier oben auch alle nur mit Vornamen an) hat Gruppen eingeteilt. Und dann sollte innerhalb von einer Woche eine eigene Rakete gebaut werden. Wichtig war hierbei der Test auf Flugstabilität, die Sorge um Sicherheit, die theoretische Berechnung der Flughöhe sowie die Durchführung des Starts mit Messung der Höhe.
Am Anfang waren wir mal 4 Leute in unserer Gruppe: Sarah (GER), Udo (GER), ich (GER) und Arda (TUR). Sarah wollte dann aber nicht in unsere Gruppe, sondern lieber in die von ihrem Freund. Die Montage führten wir dann zu dritt durch.
Nach dem erfolgreichen Zusammenbau unseres Modells folgte eine zweite Session. Hier trafen wir uns mal nicht in Gruppenformation sondern zusammen mit den anderen Gießenern Physikern. Wir mieteten wieder einen der schicken Konferenzräume und überlegten, wie wir am besten unsere nichtlineare Differentialgleichung zweiter Ordnung lösen könnten, um die maximale Flughöhe zu bestimmen. Bei diesem Meeting lösten wir auch die letzten Probleme mit der aerodynamischen Stabilität der Rakete. Im dritten Meeting (wieder mit meiner Multikulti-Gruppe, diesmal kam Özge (TUR) als Verstärkung. Sie hat die Gruppe gewechselt. Wir waren halt schon sehr beliebt, ja...) haben wir dann unsere Rakete angemalt und ihr einen Namen gegeben. Der Entwicklungsname "Välkommen II" sollte nun doch mal geändert werden.
Das Verfahren:
Man nehme ein Schwedisch-Wörterbuch, blättere blindund picke sich ebenso blind ein beliebiges Wort heraus. Dass aber gleich der erste Versuch ein Volltreffer werden würde (ganz ohne Schummelei!), damit hatte keiner gerechnet.
Piska - Peitsche. Wenn das mal kein guter Name für eine Rakete ist.
Am Donnerstag war es dann soweit: Launch Day! Wir trafen uns auf den Wiesen nördlich des Nydala Sees. Zu unserer Freude konnten wir noch ein paar Fans (Maria, Susanne und Sören) mit zum Start bringen. Der gute Kjell (unser Prof) hatte leider die Zündvorrichtung zu Hause vergessen, so mussten wir dann ne Weile warten, bis er wieder kam, diesmal immernoch ohne die Zündvorrichtung. Aber er hätte was selbst gebautes gefunden. Na prost. Es funktionierte übrigens.
Während nun bei jedem vierer Team einer den Countdown zählte und die Rakete startete, postierten sich die anderen drei Teammitglieder auf vorher ausgemessenen Spähposten, um mit ihren selbstgebauten Höhenmessern den Raketenflug zu verfolgen (was nicht immer einfach war, wenn die weiße Rakete in den weißen Wolken verschwand) und die Höhe zu messen, um sie mit den Theoriewerten zu vergleichen.
Kleine Anmerkung an dieser Stelle: Die Höhenmessdaten sind sowas von ungenau, mir wird schlecht. Eben waren wir an der Uni und haben mal versucht, auszuwerten. Naja, was solls.
Die Starts liefen eigentlich alle sehr gut. Gruppe 5 (ich war 3) hatte 3 Fehlstarts, bei denen garnichts passiert ist (garnichts wie z.B. ne Zündung oder so). Bei MoDs Gruppe ist die Rakete einmal nur einen Meter hoch geflogen, dann wieder runter. Motor defekt. Jede Gruppe hatte 3 Starts, jedes Mal mit einem besseren Motor. Die Flughöhen lagen zwischen 50 und 350 Metern. Bei mehreren Rakten hat sich allerdings während des Starts der Fallschirm gelöst oder ist abgebrannt. Das hatte dann zur Folge, dass die Rakete ungebremst zu Boden fiel. Meist irgendwie konfus. Eine Landung war nur besonders spektakulär: Die Rakete fiel direkt runter, Spitze nach vorne, ohne sich zu drehen, und flog direkt aufs Publikum zu, um dann auf den Boden zu donnern und sogar stecken zu bleiben. Das war natürlich die von meiner Gruppe. Technisch bedauerlich, aber es führte doch zu viel guter Laune bei allen Anwesenden.
Der Schaden konnte wieder behoben werden und unsere Piska hatte einen wundervollen dritten Flug.
Zum Schluss ein paar Videos von Starts.
Hier mal ein normaler Start von irgendeiner anderen Gruppe:


Hier lief was schief:


Und hier erst, huiui:


Hier donnert unsere Pisca in den Boden:

Mittwoch, 19. September 2007

En hajk längs Ume älv

Ist schon ne Weile her, dieser Samstag. Trotzdem präsentiere ich heute erst dessen abenteuerischen Inhalt. Hätte ich mal vorher machen können. Aber es ist ja immer so viel zu tun hier oben. Und bald kommt auchnoch der Raketenbericht, und so lange konnte ich dann doch nicht warten.
Am Samstag wollte ich eigentlich mal ganz viel für die Uni machen. Udo wollte um 8:00 mit seiner Mentorengruppe wandern gehen. Aus beidem wurde nix. Also beschlossen wir (Sören, Julian, Udo, ich) um 12:00, doch mal um 13:00 wandern zu gehen (Wen interessieren eigentlich Uhrzeiten? Sicherlich niemanden).
Weit sollte es sein. Und das Ziel ein interessantes. Vor drei Wochen verteilte die freundliche Firma Vattenfall (=Wasserfall; ihr kennt sie sicher, die betreiben echt gute Atomkraftwerke) Flyer mit Warnungen vor Überschwemmungen in der Nähe des Wasserkraftwerks. Super, Wasserkraftwerk! Nicht ganz so cool wie ein Atomkraftwerk, aber immerhin. Da wollten wir hingehen. Also schnell in GoogleEarth gesucht, gefunden, Koordinaten ins GPS gegeben und auf gings. 20km hin und nochmal 20 zurück, das sollte machbar sein. Wir wanderten entlang des Flusses Ume flussaufwärts (achtung, nützlicher Hinweis!). Erst durch die Stadt. Dann durch das Nichts. Am Anfang gab's da so Radwege, die waren echt nett. Später gab's die dann auchnoch, aber es gab ausserdem noch die große Überzeugung, dass man auch direkt am Fluss entlang gehen konnte. Und schließlich hatten wir ja ein GPS Gerät dabei. Naja, das sah dann auch schon manchmal so aus:
Glücklicherweise fanden wir später wieder einen festen Weg. Fest blieb der aber nicht lange, denn die Schweden wussten mit den vielen Tonnen Sand, den sie noch von ihrem Strandfestival aus der Innenstadt übrg hatten, nichts besseres anzufangen als sie in den Wald zu kippen. Macht Sinn.Kurs drauf haben wir uns dann auch verlaufen. Das freundliche GPS sagt einem zwar immer, wo man ist, aber nie, ob der Weg der kommt bald nach links oder rechts geht. Also mal 2km falsch gelaufen. Und auch promt wieder zurück. Danach fanden wir eine Straße und Straßen sind gut, wenn man von einem Ort zum nächsten gelangen möchte. Schwedische Straßen sind auch zum wandern gut, da dort meistens nix los ist.Nächster Ort entlang der Landstraße war Klabböle.Eine Analyse unserer Lage ergab dann, dass wir bei dem Tempo und nur einer Minute Aufenthalt am Kraftwerk etwa um 21:00 wieder zu Hause wären, dass wir keine Lampen dabeihatten, dass die Batterien des GPS bald den Geist aufgeben würden und dass das Wetter gerade von schön auf wirklich nicht so gut zu kippen drohte. Also Planänderung: Ab zum alten Wasserkraftwerk nach Klabböle, da waren wir ja schon fast. Das war auch ganz nett.Der weitere Weg sollte uns dann über eine Brücke führen, die sowohl abgesperrt, aus Holz als auch verzogen war.Also suchten wir uns eine neue. Die war groß, aus Metall, dafür aber eine Hängebrückewackelkonstruktion. Stabil, aber wackelig.Der aufkommende starke Wind machte die Flussüberquerung dann doch recht abenteuerlich.
Kurz drauf gab's Frühstück.
Der nun einsetzende starke Regen schlug schwer auf die Stimmung. Wir brachen ab, kämpften uns bis nach Baggböle vor und nahmen des Bus nach Hause. Im Bus roch es dann nach Niederlage.
Trotzdem ein schöner Tag.
Draussen ist die Temperatur übrigens gerade von -2° auf -1° gestiegen.
Und wer von euch kann jetzt die Überschrift übersetzen?

Dienstag, 18. September 2007

Pressekonferenz #4

Sicher habt ihr sie schon vermisst:

Freitag, 14. September 2007

Jag åker båt, ty jag är vänlig

Ich muss mal mit den Wochenrückblicken aufhören, die lesen sich ja wie das Sonntagmorgenmagazin. Vielleicht lässt sich das ganze ja thematisch statt chronologisch gliedern.

An der Uni ging der Schwedisch Kurs los (Worttrennung auf Englisch, gewöhnt man sich hier an). Julian, mich, Udo und MoD im gleichen Kurs - ein Gottesgeschenk (zu Gott hab ich auchnoch was)! Bisher sind wir mit unseren lausigen Schwedisch-Kenntnissen (Worttennung auf Deutsch, auch mal wieder schön) noch gut dabei. Vor allem den Asiaten(R) und den Spaniern (Ü) sind wir weit voraus. Wir werden also eifrig bewundert. Unsere Glanzstunde war die vom Donnerstag: Dialoge schreiben. Begrüßen, vorstellen, verabschieden. Super Sache! Wir durfte uns aussuchen, wer wir waren. Alles klar. MoD und ich waren Leonidas und Xerxes. Die meisten Ausländer haben die Sache leider nicht verstanden, obwohl ich meine Stimme extra tief gelegt hatte. Ich hätte statt "Xerxes" wohl besser "Sörksiis" sagen sollen, so heisst der auf Englisch. Naja. Aber wenigstens hat sich unser Schwedischlehrer ordentlich pepisst vor Lachen: L:"Jag är ochso kung. Vad gör du? (Ich bin auch König. Was machst du so?)" X:"Jag åker båt, ty jag är vänlig (Ich fahre Boot, denn ich bin gütig)." Naja, hat leider keiner gerallt.
Was ist sonst noch so passiert? Hm. Wir waren mal wieder Grillen am See. Im IKSU war ich seit ein paar Tagen nichtmehr, wird mal wieder Zeit. Dafür war ich heute morgen um 6:30 mit Julian joggen, 5km. Tut gut, so kurz vor der Uni. Selbst meine schwedischen Mitbewohnerinnen hielten das für bekloppt, obwohl das sonst immer voll die Ökos und Gesundheitsfetischisten sind. Hierzu ein paar Zitate: "Oh my god! What is this?" "German 'Woschtebrot'" "Uh, you need some vegetables, not this sausage!"
"Your part of the fridge (Anm: eine Flasche Ketchup, eine Packung Salami und ein Joghurt) looks as if no one's really living in your room"
Blabla. Aber die wollen mir jetzt beibringen, wie man richtig kocht. Ich bin gespannt, wie lange sie das durchhalten.
Hab mir diese Woche auch mein erstes Buch in der Bibliothek ausgeliehen. Erst kommt eine eMail: "Lieber Boris, dein Buch ist abholbereit". Dann geh ich hin, zum Abholerregal zum Fach "L" (wie Lemmer!), leg das Buch auf eine Maschine, stopfe meine Karte in den Automat und gehe heim. Supergut! Werde ich jetzt öfters mal machen.
An dem Trip in die Berge übers Wochenende konnte ich leider nicht teilnehmen. Die Anmeldeprozedur war ein großer Beschiss. Darüber rede ich jetzt nicht. Hab aber schon eine super Alternative gefunden: Eine Biber-Safari! Hierzu noch eine kleine Anmerkung, war lustig: Ich erzählte Genaro (Mexikaner) von der "beaver safari" (Unterhaltung auf Englisch). "Was? Was soll das denn sein?" "Na, du setzt dich in ein Boot, fährt den Fluss lang, beobachtest die 'beaver', machst Fotos und bist glücklich." "Das glaube ich dir nicht!" "Doch! Mein Ernst! Wird vom Touristenbüro angeboten, jeden Donnerstag" "Ach du scheisse, der Wahnsinn, da muss ich mitmachen! Boah, irre, danke für den Tipp!" "Gerne".
Schon komisch, dass Mexikaner sich so für Biber begeistern können. Aber er war schließlich auch ein Physiker. Später stellte sich dann das Missverständnis raus: "beaver" heisst zwar wörtlich Biber, ist aber eigentlich ein durchaus gebräuchlicher Ausdruck für Frauen mit großen Brüsten. Ok, so machte meine Geschichte auch Sinn, nur einen anderen. Daher auch Genaros Begeisterung. Tja, wieder was gelernt. Biber heisst auf Spanisch übrigens "Castor". Noch witziger!
Wir hatten auchnoch ein Mentorgruppentreffen, sehr nett. Und neue Aktivitäten ausgemacht. Ich bin gespannt, ob das klappt, wir haben uns ja schon einiges vorgenommen.
Was ist noch so geschehen? Am MI hab ich mit Maria eine Tour ans Meer unternommen, weil das Wetter so herrlich war. Eigentlich wollten ja noch ein ganzer Batzen anderer aus meiner Mentorengruppe mit, aber die mussten dann alle lernen. Pf! Der Ausflug war supergut und auch viel aufregender als der letzte mit Julian, Udo und MoD.
Achja, ich wollte nochwas über Gott erzählen. Besser: Über den Schöpfer. So nannten ihn nämlich so zwei Leute, die bei mir klingelten. Ich sah die beiden (Mann und Frau) vor der Tür und war irritiert. Vermieter? BKA? Nobel-Kommitee? Killer? Jedenfalls musste es was interessantes sein. Ich öffnete. Erster Eindruck: "Oh, die sind aber wohlriechend". Zweiter Eindruck: "Oh scheisse, die sind mit Bibeln bewaffnet". Ok, die wollen also mit mir über Gott reden. Bittesehr, viel Spaß. Das ganze lief auf Englisch ab, zu meinem Erstaunen sehr gut. Der Mann war sehr freundlich und an mir interessiert. Dass ich Physiker war, hat ihn beeindruckt. Dann hab ich ihm gesagt, in welchem Gebiet ich Diplomarbeit machen will, dass ich gern mal zum CERN würde und wies gerade so in der Elementarteilchenphysik läuft mit dem Stand der Forschung. Obwohl die wohlriechende Frau immer fleissig die Bibel zitiert und beide schön den Schöpfer gelobt hatten, sind sie nach 35 Minuten weggelaufen. Schade. Ich war gut gelaunt. Am Laptop hab ich dann ein wenig nachgeschaut, zu was sie mich eingeladen hatten. Waren Zeugen Jehovas. Werde dann wohl doch lieber auf Biber-Safari gehen....

MoD wieder aufgetaucht

Die große Suchaktion wurde letzlich dochnoch von Erfolg gekrönt: Er lag noch im Bett. Wir sind froh, ihn wieder unter uns zu haben.

MoD verschwunden

Obwohl ich mittlerweile schon eine andere Dinge posten müsste, wenn ich chronologisch bleiben möchte, würde ich mein Geblogge an dieser Stelle mit einer Eilmeldung unterbrechen:

MoD ist verschwunden. Er fand sich weder heute morgen um 6:30 am Treffpunkt zum Joggen, noch um 8:05 am Treffpunkt zur Uni ein. Anrufe und Klingelversuche blieben ohne Reaktion. Auf ein verspätetes Eintreffen an der Uni warteten wir vergeblich. Auch jetzt gibt es immer noch kein Zeichen von ihm und er reagiert auch auf keinen unserer Kontaktaufnahmeversuche. Hinweise zu seinem Aufenthaltsort oder -zustand werden dringend erbeten. Hier ein letztes Foto von ihm:

Dienstag, 11. September 2007

Pressekonferenz #3

Diesmal haben wir endlich einen Hauptsponsor an Land ziehen können. Viel Spaß:

Sonntag, 9. September 2007

Erste Uniwoche - Teil 2

Freitag
Morgens wieder Space Phycis. Thema: schon bekannt aus guter deutscher Grundausbildung (Himmelsmechanik, Plantenbewegungen). Dozent: Diesmal nur einmal gerülpst und einen Gast mtigebracht. Der erklärte und die Schwierigkeit, einen Satellit in den Orbit des Merkur wo bringen. Interessant und lustig, der Typ war ein echter Freak. Physiker mit Rededrang. Irre.
Danach ins Physikdekanat, gemault, wieso meine Schlüsselkarte nicht geht ("Access denied" hört der Boris so garnicht gerne). Ist in Arbeit, soll am Montag gehen. Naja, bin gespannt.
Nachmittags nochmal Quantenmechanik. Diesmal neben nen Mexikaner gesetzt (Name leider vergessen). Vorlesung langweilig. Danach vorrechnen der HA, direkt beim Prof.
Bei Aufgabe 4 pickte er mich raus. Alles klar. Dann fragte er, wieso ich gerade diesen Ansatz genommen hatte. "Na, der stand ja als Tipp da, da hab ich ihn genommen und konnte damit gut rechnen." "Hättest du (Profs und Studenten werden alle geduzt) das auch ohne den Hinweis so gemacht?" "Keine Ahnung, ich hab ihn einfach genommen, ohne mir Gedanken drüber zu machen, hatte nicht viel Zeit und Lust." Fehler! Große Fehler! Andrei (Prof) wurde daraufhin totla giftig und hat mich vor dem ganzen Kurs zur Sau gemacht. Aber deftig. Das war neu für mich. Einen guten Ruf muss man sich eben immer erst erarbeiten. Im Prinzip hatte er ja Rech, nur war seine Reaktion etwas übertrieben. Ich wusste halt nicht, wie wichtig ihm die Sache war. Tja, vorerst verschissen. Ich glaube, nächste Woche geh ich erstmal nicht hin, auch wenn dann wichtige Scheinpunkte fehlen. Lieber in die Berge fahren.
Nach 4 Stunden Quantenmechanik (insgesamt 5min Pause, echt nett), war ich ziemlich angepisst, lief aber mit Maria und [Name vergessen, eine Freundin von ihr jedenfalls] noch ein Stück richtung nach Hause und wir haben ausgemacht, die nächsten Wochen HA zusammen zu machen. Internationale Zusammenarbeit, das ist cool!

Nach der Uni bin ich noch mit MoD und Udo ins IKSU (5,1km gelaufen, immerhin ein Anfang). Danach wieder gegessen, zu viel. Die anderen sind noch ins NH, ist aber ins Bett.

Samstag
Der bisher beste Tag! Eigentlich bestand alles nur aus Mentoraktivitäten. Der Tag trug den Namen "Team Building Day". Wir trafen uns auf den Wiesen der Uni und gruppierten uns. Gruppe 15 entwickelte schnell noch einen schlachtruf, wir waren von da an die "Fighting 15". Es gab zunächst 8 Stationen mit Aufgaben:
1)
Zwischen zwei Bäumen waren zwei Seile gespannt, eins auf Hüfthohe, eins auf Kopfhöhe. In möglichst kurzer Zeit sollten alle vom Team von einer Seite auf die andere kommen, zwischen beiden Seilen durch, ohne diese zu berühren. Man durfte den Teammitgliedern helfen, allerdings nur auf der Seite, auf der man sich befand. Wirklich schwierig war das eigentlich nur für den ersten (niemand auf der anderen Seite, der ihn fängt) und den letzten (keinr mehr, der ihm hochhilft). Ich hab mich als Treppe zur Verfügung gestellt. So ein Rücken ist ganzschön stabil. Der erste benutzte mich dann als Rampe und sprang einfach. Harte Landung, aber mit Erfolg. Ich war vorletzter, räuberleiterte und wurde von allen aufgefangen. Cool!

2)
Wir stellten uns in einer Reihe auf, alle die Augen verschlossen. Der letzte (ich, Scheissidee) durfte sehen. Wir sollten eine Strecke ablaufen. Lenken sollte ich die Schlange über Klopfzeichen. Problem: Manchmal kam vorne nicht das an, was ich hinten losschickte. Und ich unterschätzte die Signallaufzeit total. Es endete im Desaster. Wir kollidierten dann noch mit einer anderen Schlange, die ohne Schaden weiterlaufen konnte. Totalausfall. Keine Punkte. Schlechte Stimmung.

3)
Innerhalb von 2 Minuten sollten sich alle in einer Reihe sortieren, und zwar nach Vornamen. Problem: Unterhaltung und Zeichen geben verboten. Hier musste man einfach die Namen gut kennen. Anna und Anka waren vertauscht, aber der Rest war richtig. Ausgezeichnet!

4)
Quiz über Schweden. Total versagt. Zu langsam, zu unwissend. Hier wohl den Sieg endgültig verschenkt.

5)
4 Leute nebeneinander, Beine zusammenbinden. Strecke "abrennen", Zeit wurde gemessen. Nach der Hälfte Team auswechseln. Sehr lustig! Erfolg: Ganz ok.

6)
In 5 Minuten eine möglichst kreative Figur aus Teammitglieder aufbauen. Wir waren ein Tausendfüßler. Eigentlich cool, leider kein Foto.

7)
Pyramide aus Menschen bauen, die mindestens 3 Sekunden hält. Problem: Maximal 5 Minuten für Planung und Ausführung und maximal 4 Füße auf dem Boden. Wir schafften dank guter Strategie 11.

8)
Apfelsine unters Kinn klemmen und weiterreichen. Bei Runterfallen von vorne beginnen. Keine Hände benutzen! Das Foto zeigt es eigentlich ganz gut. Das lief bei uns irgendwie so garnicht. Die Männer waren zu rasiert, zu wenig Grip am Hals. Die Frauen auch.

Danach gabs zur Erfrischung Bananen. Und die Ankündigung, dass noch ein Spiel folgt. Das beste aller Zeiten. Ich glaube, es hieß "Schottische Weihnacht". Aufgabe: Alle 16 Teams in einer Reihe aufstellen, 10 Personen jeweils. Dann rennt der erste los, 100m, bis zu nem Stock. An den hält man dann seinen Kopf (Hüfthöhe), muss sich 10x im Kreis drehen, dann zurückrennen, abklatschen, hinsetzen. Kein Ding. Nein? Doch!
Ich beobachtete und dachte nur: "Leute, das kann doch net sein, was macht ihr denn für ne Scheisse!". Dann war ich dran, vorletzter. Nach dem Drehen prompt auf die Fresse gelegt. Mit Mühe aufgestanden und gerannt. Wohin? Keine Ahnung. Menschen erkannt. Mein Team? Vielleicht. Dann vom Kurs abgekommen. Jetzt mein Team? Nein. Weitergerannt. Ins trudeln gekommen. Mein Team erkannt, ins Ziel gerutscht/gefallen. Mit der wartenden Masse kollidiert. Viel gelacht. Letzter war Taylan (Physiker aus der Türkei, sehr sehr nett, mich schon öfters mit ihm unterhalten). Er rannte wie ein Tier. Er war gut. Und wir gewannen! Siegesschreie wie im Film "300". Extase, Hormonausschüttungen. Ok, in der Gesamtplatzierung haben wir es nichtmal unter die besten 5 geschafft. Aber der Spaß war unbezahlbar.

Im Anschluss haben wir uns kurz aufgelöst, um zu Hause zu essen. Bei uns (Team Phyik-Giessen+Sören) gabs Tortillas. Sehr lecker! Danach ins Corona in die Sky Bar. Zwei unserer Mentoren (Anders und Susanna) feierten Geburtstag. Alle schick angezogen. Ich so halbwegs. Allerdings hatte ich vergessen, die Schuhe zu wechseln (obwohl ich sie zwischendurch mal wieder ausgezogen hatte, um die Hose zu wechseln) und trat in Joggingschuhen auf. Peinlich, aber mein Fehler wurde mir verziehen. Sehr sehr gute Atmosphäre, tolle Gespräche, interkulturelle Austausche (bei sowas muss ich gleich an Geiseln und Gefangene denken).
Weiter ging es dann ins "Krogen Krogen" (heisst angeblich soviel wie "Club Club"), auch saucool.

Die vielen Fotos hab ich diesmal in ein gesondertes Album gepackt, zu finden unter
http://picasaweb.google.de/BorisLemmer/Group15TeamBuildingDay

Erste Uniwoche - Teil 1

Es ist ruhig geworden, hier im Blog. Die letzte Woche ist nicht allzuviel passiert. Hier im Blog zumindest. Und in Schweden? Huiui, aber hallo. Einiges. Mal loslegen:
Montag
Unistart morgens um 8:00 mit Space Physics, hart (Uhrzeit). Aufstehen um 6:00, ganz wie früher in Deutschland. Erinnerung, Heimatgefühl, für ca. 20 Minuten. An der Uni: Thema ganz nett (Berechnungen zum Raketenflug. Man merkte, dass eine Nationalitäten eifriger mitschrieben als andere), aber schon bekannt aus unserer guten deutschen Grundausbildung. Dozent: Mittellustig, musste zweimal rülpsen. Dann schon wieder heim. Abends Volleyball im IKSU gespielt mit ganz ganz vielen Fremden. Wir Deutschen (MoD, Julian, Udo, ich) haben Schande übers Vaterland gebracht, schlecht gespielt. Nach einer Stunde stellt ich fest, dass die eine Französin doch Deutsche war. So kann's gehen, wenn man immer nur Englisch redet. Das kam dann raus, als ich irgendwann anfing mit: "Bei uns in Deutschland....blabla" "Ja, bei uns im Osten auch". Ok. Lustiger Abend aber! Danach haben wir dann Pizza gekocht, jamm jamm.

Dienstag
Morgens bin ich an die Uni, um mal die Bibliothek zu besuchen, mir ne schwedische Uni-eMail-Adresse zu holen und die PC-Räume zu benutzen. Leider fand ich die Räume nicht, also bin ich beleidigt wieder heim (die Adresse hab ich aber noch bekommen). So komplett alleine rumlaufen ist auch schon irgendwie komisch. Aber interessant.
Um 13:00 hatte ich dann wieder Uni. Quantum Mechanics II. Dozent: russischer Akzent, knallharte Scheinregeln, jede Woche vorrechnen. Alles klar. Thema: erstmal nur Wiederholung, entspannend bis langweilig. Fremdenkontakt: Null.
Nach der Uni ging's dann zu Caro. Die wohnt beim Julian, studiert Germanistik und Recht und hatte letzte Woche ein kaputtes Fahrrad. Das haben wir ihr repariert und als Belohnung gabs an diesem Abend Chili für uns, sehr nett.

Mittwoch
Ich hatte frei. Übermütig wie ich die letzten Tage geworden bin, versuchte ich mich am Wäsche waschen. Ok, das mit der Farbtrennung hab ich nicht ganz hinbekommen. Aber absichtlich, bzw. aus Faulheit. Das eine Paar weiße Socken, pff. Wurde auch promt grau. Und das Waschmittel hab ich vergessen. Hab ich einfach nach ein paar Minuten beim laufenden Betrieb nachgeworfen. Hat glaube ich geklappt. Bilanz: Shirts mit Aufdrucke versaut, da nicht linksrum gedreht (waren aber Werbeshirts, Schaden minimal), weiße Socken grau. Das war's auch schon. Trockner erfolgreich genutzt. Total einfach. Hätte ich das gewusst, hätte ich in meinem Leben auch vorher schonmal selbst gewaschen. Nach dem Waschen....kann ich mich an nichts mehr erinnern. Abends sind wir in die Stadt, da sollte ne Megaparty sein, in der ganzen Innenstadt. Überall wurden dafür auch Flyer verteilt. Die Erstsemester (auch Schweden) wurden von den Geschäften eingeladen, Rabattmarken verteilt und alles sollte bis spät Abends aufhaben. Als wir in die Stadt kamen und gerade alles schwer am Laufen sein sollte, war da aber nix. Also so überhauptnix. Alles tot. Nun ja, da muss irgendwas massiv schief gelaufen sein. Was, wissen wir bis heute nicht. Jedenfalls sind wir dann wieder heim, also zum Julian. Dessen Geburtstag wollten wir nämlich reinfeiern. Wir gabelten noch eine ganze Menge Leute auf, die mitfeiern wollten, bis wir schließlich selbst aufgegabelt wurden, um mit anderen zu feiern. Von Schwedischen Erstsemstern. Die trugen T-Shirts mit "Bioteknik" oder sowas. Und auch du meine Güte, was waren die Besoffen. Wir sind mal mit. Und es wurde wirklich sehr interessant und lehrreich. Danach sind wir dann zum Julian, weiterfeiern. Monika (Polin) hatte auch am nächsten Tag Geburtstag. Das wusste niemand, aber zum Glück hatten wir ja 2 Kuchen "gebacken", da ging das. Leider hatten wir nun einen Squashschläger, den hat dann der Julian bekommen.
Donnerstag
Keine Uni, keine Erinnerungen. Ach doch: Mittags hab ich mich in die Küche gestellt und gekocht. Lief gut. Knorr Tütennudeln. Während ich kochte kamen nacheinander 3 Schwdinnen in die Küche, hab mich mit allen gut unterhalten. Kontaktangst überwunden, ausgezeichnet.
Nachmittags hatten wir dann ein Treffen aller Ausländer mit dem International Coordinator Nils. Es wurden Events und Ausflüge gesprochen und Fotos und Videos der letzten Jahre gezeigt. Das versprach alles viel Spaß. Im Anschluss sollten wir uns draussen vorm Corona sammeln und zwar in unseren Mentorgruppen. Unsere Mentoren sollten dastehen und Schilder mit der Gruppennummer hochhalten. Gruppe 15 (meine) hatte nix. Also liefen alle umher. Nach 10 Minuten konnte ich mir das nichtmehr mit ansehen, also nahm ich meinen Block, schrieb eine 15 drauf uns hielt sie hoch. Klappte auch prompt, Gruppe 15 versammelte sich. "Hallo Mentor!" "Nein, bin ich nicht".
Irgendwann kam dann auch der echte, bedankte sich und nahm mir meinen Block. Den sah ich auch nie wieder, genau wie meine Notizen und Quantenmechanik Hausaufgaben. Tja...
Alle waren superhungrig, mussten dann aber noch fast ne Stunde am Eingang vom Corona anstehen. 300 Leuten die Ausweise zu kontrollieren, die Namen auf Listen abzuhaken und die Taschen zu durchsuchen braucht eben Zeit. Als wir drin waren, durften wir dann nochmal an der Garderobe anstehen, um dann am Essen anzustehen. Aber danach war es schön, unsere Mentoren (Schweden), haben sich gut mit uns unterhalten und auch wir untereinander. Viele neue nette fremde Menschen.
Wir verbrachten dann den Rest des Abends im Corona. Noch ein paar Impressionen in Bildform:

Dienstag, 4. September 2007

Pressekonferenz #2

Unsere zweite Pressekonferenz ist online. Zu finden unter http://www.youtube.com/watch?v=xbcWQGNoSn4

Sonntag, 2. September 2007

Ausflug zum Strand

Gestern waren die Bedingungen optimal, um vor dem eisigen Winter noch einen Ausflug an den Strand zu starten: 9°C und strahlender Sonnenschein. Also sind MoD, Sören, Julian und ich mit unseren Rädern aufgebrochen (kein Udo, da kein Rad), um die Küste vom Holmsund zu erkunden. 20 Kilometer sollten es ungefähr sein. Das GPS Gerät war mit auf Tour, seine Batterien aber dummerweise nicht aufgeladen. Tja.
Wir sind erstmal runter zum ICA Maxi gefahren und von da dem Flusslauf gefolgt. Sowas wie ein Radweg war da auch, der wurde nur etwas holpriger und beästeter, als man es von der Innenstadt gewohnt war.
Wir kamen auch an meiner Lieblingsbrücke vorbei:
Am Radweg fanden sich viele Bagger und diese roten, typisch schwedischen Häuser.
Nach einiger Zeit und einigen Brötchen erreichten wir dann Holmsund, nicht jedoch die Küste. Die versteckte sich noch vor uns. In der Nähe des Hafens fanden wir dann aber etwas:

Holmsund selbst ist irgendwie weder besonders groß noch belebt. Kann am Samstag gelegen haben. Nach einigen Frühstückspausen suchten wir uns einen besseren Platz für eine noch größere Frühstückspause und fanden einen sehr netten. Dort gab es einen Frühstückstisch, der auf dem Meer schwamm und ein Boot. Das konnte man sich einfach so schnappen und damit ein wenig rumfahren. Normalerweise ist es glaub ich dazu da, um Leute zu retten. Aber da Samstag war, konnten wir ausser uns selbst sowieso keinen damit retten, also fuhren wir spazieren.

Die Zeit schritt voran, doch bevor es nach Hause ging wollten wir noch den Hafen (Anlegestelle für die Fähre nach Vasa in Finnland) und die Windräder besuchen. Unterwegs traf ich auch noch ein paar Polarmöwen (nicht besonders freundlich, daher bekommen sie auch kein Foto). Nagut, vielleicht waren es auch nur normale Möwen, keine Polarmöwen.
Als die Sonne dann verschwand und die Finger zu frieren begannen, traten wir die Heimreise an. Lief gut. Bis MoDs Reifen platzte. Dann "lief" die Sache auch weiter. Also wir. Zu Fuß. Auch das wäre noch zu verkraften gewesen, wenn beim McDonalds, der auf unserem Weg lag, nicht die Eismaschine kaputt wäre. Die McDonalds-Frau war ganz entsetzt, als sie mein trauriges Gesicht sah und meinte: "Aber....du kannst auch nebenan zum ICA Maxi gehen, die haben da auch lecker Eis!". Ich aß nen Muffin.
An dem Tag war abends noch Corridorparty auf Julians Flur. Sehr nett, viele Deutsche, aber auch nette Schweden. Leider keine Bilder gemacht, zu faul gewesen.