Samstag, 20. Oktober 2007

"Studenten, legt die Bücher nieder!"

Es ist 10:48 Mittags. Samstag. Ich hänge an meinem Laptop. Daneben eine Tasse Kaffee, noch von der letzten Nacht. Eine lange Nacht. Mein Seminarvortrag wollte geschrieben werden. Jetzt wusste ich, was Termindruck war und wieso Kaffee manchmal nötig ist zum Arbeiten. Rein geschmacklich hasse ich Kaffee. Wie auch immer: Ich saß an meinem Laptop. Es gab nur mich und den Code, den ich schreiben musste. Kein hier und da, kein morgen und kein gestern. Nur das Seminar. Die Zeit blieb stehen. Immernoch 10:48. Dann meldete sich Skype. Genauer gesagt Andrea. Es war ein einziges Wort, das mich sofort aus meiner geistigen Umgebung riss. Schnee.
Und tatsächlich, ein Blick aus dem Fenster offenbarte etwas ganz wundervolles:

Es war so unwirklich. Damit hatte ich gewiss nicht gerechnet. Noch in dieser Woche konnte ich ohne Jacke rumlaufen. Dann sowas. Noch dazu hatte der Schnee etwas ganz verzauberndes. Als wollte er eine Revolution ausrufen: "Kommt, Studenten, legt die Bücher nieder und lasst uns zusammen durch den Schnee tanzen!". Der Schnee riss mich aus der Welt des Seminars und lies mich alle Sorgen vergessen. Ganz plötzlich und für eine ganze Stunde lang.
Dann verschwand der Schnee. So schnell wie ich aus dem Arbeitsalltag gerissen wurde, wurde ich auch wieder hineingestoßen.

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