Gestern war's endlich soweit: Bibersafari!
Um 17:00 trafen wir uns mit nem Typ, der eine gelbe Jacke und einen Cowboyhut trug, bei den Kaffeebooten in der Stadt. Der leitete die Safari. Ausser uns (Sören, Stefan, Julian, ich) hatte er aber nichts zu leiten, wollte wohl sonst niemand auf Bibersuche gehen.
Wir fuhren erstmal zu ihm nach Hause, er hatte noch ein Kajak, das musste abgeladen werden. Nach ner halben Stunde Autofahrt flussaufwärts und dann flusswechselwärts (nichtmehr entlang dem Umeälv, sondern Vindelälv) hielten wir am Ufer und schnappten uns ein altes Holzboot (mehrdeutig!). Das ist noch aus den 60ern, damals wurde damit Holz transportiert, heute Touristen. Chef paddelte selbst und instruierte uns korrektes Biberverhalten (größtenteils: Handy aus, nicht reden. Biber mögen keine Handys.) Wir starteten die Bootsfahrt schon mit einem schlechten Gefühl. Ein großer bunter Regenbogen könnte sie verschreckt haben.
Und falls die Biber sich davor nicht haben vertreiben lassen, dann sicherlich von diesen dummen Wildgänsen, die die ganze Zeit dort rumfliegen mussten. Die könnten sogar mich verjagen mit ihrem Gekrächze.
Und Biber - so sprach der Mann mit dem Hut - sind besonders scheue Tiere. Wir haben uns an zwei Inseln vorbeigeschlichen. Auf der einen sollte eine, auf der anderen 3 Biberfamilien wohnen. Die haben wohl aber alle noch gepennt. Keine Biber, nur viele umgeschmissene Bäume.
Morgens Aronal, abends Elmex und zwischendurch Dentagat, dann geht sowas. Leider waren die Viecher selbst nicht anzutreffen. Wir legten uns nochmal 15 Minuten auf die Lauer, aber: Nichts. Oder doch? Plötzlich war ein Geräusch zu hören und eine Welle im Wasser sehen. Schnell ins Boot geschlichen und die Welle verfolgt. Und tatsächlich:
Nicht so gut zu erkennen. Aber auch ohne Kamera haben wir nicht mehr gesehen. Wir haben ihn noch ne Weile verfolgt, doch immer, wenn wir ganz nah dran waren, ist er abgetaucht. Unser Anführer erzählte uns noch etwas über Biber. Sie wären wirklich den Menschen sehr ähnlich. Bibermann und Biberfrau suchen sich, finden sich, ziehen um, bauen ein Haus und leben den Rest ihres Lebens zusammen. Nicht schlecht. Es wurde dann plötzlich sehr rasch dunkel und kalt. Wir sind zum Ufer zurück und haben uns ein Feuer gemacht.
Das Feuer sollte uns vor Angriffen der Biber schützen (wenn ich richtig zugehört habe), uns wärmen und beim Kaffe-Machen helfen. Saugut: Einfach ne Kanne mit Flusswasser vollmachen, Kaffee rein (Filter? Quatsch!), Kanne ins Feuer, kochen lassen, mit nem Ast wieder rausziehen und dann trinken. Richtig outdoorig. Der Biberführer musste dann noch schnell zu seinen Eltern, eine DVB-T Box vorbeibringen und dann mit dem Zug nach Stockholm. War uns recht, es war echt kalt.
Fazit: Wenig Biber, viel Outdoor. War schön.
Freitag, 28. September 2007
Vi söker bäver, men vi ses inte de
Eingestellt von
Boris
um
Freitag, September 28, 2007
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1 Kommentar:
Beeindruckend, echt beeindruckend. Besonders das mit dem Kaffee. Wenn ich daran denke, dass der Teilnehmer daheim die Natur scheut wie der Biber die Menschen - wirklich, echt beeindruckend (dr)
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