Montag, 24. September 2007

Stahlwerk

Am SA ging's ab nach "Olofsfors Bruk", ein schwedisches Stahlwerk. Als zwei Tage vor Abfahrt abends im Skogis noch "Everybody dance now!" lief, konnte ich meine Begeisterung über das Stahlwerk kaum noch in Grenzen halten.
Es stellte sich dann heraus, dass in Olofsfors Bruk schon lange kein Stahl mehr gewerkt wird. Das war mehr so ein Freilichtmuseum, vergleichbar mit dem Hessenpark. Nun ja, nicht ganz so der Hit. Ok, man konnte sich ansehen, wie das früher so war. Aber meine Begeisterung für sowas sollte ja noch aus alten Zeiten (ihr wisst, früher, als ich noch bei euch gelebt hab) bekannt sein, und die hat sich hier oben auch nicht wesentlich verändert.
Geschichtliches:
Früher kam einmal ein dicker Mann aus Irland hier her (ich glaube, es war Irland), macht mit dem schwedischen König seine erste PR-Tour durch das Land und entschloss sich dabei, hier oben ein Stahlwerk (ich weiss, das Wort passt nicht. Das war mehr so ne Eisenfabrik oder sowas. Aber Stahlwerk ist irgendwie so ein stehender Begriff) aufzubauen, weil hier so viele Bäume (oh ja, wirklich) rumstanden, mit denen man viel Feuer machen konnte. Also war alles hier oben, was man für ein gutes Stahlwerk brauchen würde. Bis auf Eisenerz. Dumme Sache. Das lies er sich dann von Südschweden hier her transportieren. Muss sich schon irgendwie gelohnt haben. Hier der dicke Mann:
Der dicke Mann baute hier oben dann Häuser wie dieseum dort schöne Eisenklötze wie diese
gießen zu lassen. Eisen war damals übrigens der Exportschlager für Schweden. Besonders an den Briten haben sie gut verdient. Vom vielen Arbeiten bekamen die Menschen gut gestählte Körper:
Irgendwann waren die Briten dann schlau genug, Braunkohle zu benutzen und sich selbst was zu machen. Blöd war auch, dass die schönen roten Hütten des öfteren mal abbrannten, da es im Werk recht heissund Holz ein wichtiger Baustoff war. Rot sind die ganzen Häuser hier übrigens, weil rot die billigste Farbe war. Das Rot bekam man als Abfallprodukt bei der Kupferverarbeitung. Ja, ich hab gut zugehört.
Die Lage wurde also zunehmend unschön und die ver.di Gruppe Olfolsfors
hätte am liebsten den ganzen Tag nurnoch gestreikt. Kurz drauf war dann auch Feierabend und das kleien Dorf wurde zum Museum umgebaut. Jahreszahlen wären jetzt mal gut gewesen.
Langweilig war der Besuch allerdings keiesfalls. Die richtigen Leute waren ja mit und so kam immer gute Stimmung auf. Wie Klassenfahrt zum örtlichen Wasserwerk. Die 200 SEK für die Fahrt haben sich aber auf jeden Fall gelohnt. Denn Spaß kann man zwar auch kostenlos haben, nicht aber das superwunderschöne Mittagessen! Nicht zu beschreiben, dieser Geschmack. Ein Traum. So gut habe ich hier oben noch nie gegessen, Extase pur.
Lieferservice gab's leider keinen. Aber vielleicht komm ich bald nochmal wieder.
Das war's an dieser Stelle vom Stahlwerk.
Vielleicht nochwas zur Fahrt:
Neben der Hauptnordsüdverbindungsstraße (vergleichbar mit der deutschen A7 oder A5, nur halt einspurig und mit Tempolimit 100 oder strenger) standen Bäume. Die ganze Zeit. Immer die gleichen. Wirklich immer. Das war net ganz so spannend. Wer als bei der Fahrt durch schweden was erleben sollte, sollte bescheiden sein oder wo anders langfahren.

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