Sonntag, 9. September 2007

Erste Uniwoche - Teil 1

Es ist ruhig geworden, hier im Blog. Die letzte Woche ist nicht allzuviel passiert. Hier im Blog zumindest. Und in Schweden? Huiui, aber hallo. Einiges. Mal loslegen:
Montag
Unistart morgens um 8:00 mit Space Physics, hart (Uhrzeit). Aufstehen um 6:00, ganz wie früher in Deutschland. Erinnerung, Heimatgefühl, für ca. 20 Minuten. An der Uni: Thema ganz nett (Berechnungen zum Raketenflug. Man merkte, dass eine Nationalitäten eifriger mitschrieben als andere), aber schon bekannt aus unserer guten deutschen Grundausbildung. Dozent: Mittellustig, musste zweimal rülpsen. Dann schon wieder heim. Abends Volleyball im IKSU gespielt mit ganz ganz vielen Fremden. Wir Deutschen (MoD, Julian, Udo, ich) haben Schande übers Vaterland gebracht, schlecht gespielt. Nach einer Stunde stellt ich fest, dass die eine Französin doch Deutsche war. So kann's gehen, wenn man immer nur Englisch redet. Das kam dann raus, als ich irgendwann anfing mit: "Bei uns in Deutschland....blabla" "Ja, bei uns im Osten auch". Ok. Lustiger Abend aber! Danach haben wir dann Pizza gekocht, jamm jamm.

Dienstag
Morgens bin ich an die Uni, um mal die Bibliothek zu besuchen, mir ne schwedische Uni-eMail-Adresse zu holen und die PC-Räume zu benutzen. Leider fand ich die Räume nicht, also bin ich beleidigt wieder heim (die Adresse hab ich aber noch bekommen). So komplett alleine rumlaufen ist auch schon irgendwie komisch. Aber interessant.
Um 13:00 hatte ich dann wieder Uni. Quantum Mechanics II. Dozent: russischer Akzent, knallharte Scheinregeln, jede Woche vorrechnen. Alles klar. Thema: erstmal nur Wiederholung, entspannend bis langweilig. Fremdenkontakt: Null.
Nach der Uni ging's dann zu Caro. Die wohnt beim Julian, studiert Germanistik und Recht und hatte letzte Woche ein kaputtes Fahrrad. Das haben wir ihr repariert und als Belohnung gabs an diesem Abend Chili für uns, sehr nett.

Mittwoch
Ich hatte frei. Übermütig wie ich die letzten Tage geworden bin, versuchte ich mich am Wäsche waschen. Ok, das mit der Farbtrennung hab ich nicht ganz hinbekommen. Aber absichtlich, bzw. aus Faulheit. Das eine Paar weiße Socken, pff. Wurde auch promt grau. Und das Waschmittel hab ich vergessen. Hab ich einfach nach ein paar Minuten beim laufenden Betrieb nachgeworfen. Hat glaube ich geklappt. Bilanz: Shirts mit Aufdrucke versaut, da nicht linksrum gedreht (waren aber Werbeshirts, Schaden minimal), weiße Socken grau. Das war's auch schon. Trockner erfolgreich genutzt. Total einfach. Hätte ich das gewusst, hätte ich in meinem Leben auch vorher schonmal selbst gewaschen. Nach dem Waschen....kann ich mich an nichts mehr erinnern. Abends sind wir in die Stadt, da sollte ne Megaparty sein, in der ganzen Innenstadt. Überall wurden dafür auch Flyer verteilt. Die Erstsemester (auch Schweden) wurden von den Geschäften eingeladen, Rabattmarken verteilt und alles sollte bis spät Abends aufhaben. Als wir in die Stadt kamen und gerade alles schwer am Laufen sein sollte, war da aber nix. Also so überhauptnix. Alles tot. Nun ja, da muss irgendwas massiv schief gelaufen sein. Was, wissen wir bis heute nicht. Jedenfalls sind wir dann wieder heim, also zum Julian. Dessen Geburtstag wollten wir nämlich reinfeiern. Wir gabelten noch eine ganze Menge Leute auf, die mitfeiern wollten, bis wir schließlich selbst aufgegabelt wurden, um mit anderen zu feiern. Von Schwedischen Erstsemstern. Die trugen T-Shirts mit "Bioteknik" oder sowas. Und auch du meine Güte, was waren die Besoffen. Wir sind mal mit. Und es wurde wirklich sehr interessant und lehrreich. Danach sind wir dann zum Julian, weiterfeiern. Monika (Polin) hatte auch am nächsten Tag Geburtstag. Das wusste niemand, aber zum Glück hatten wir ja 2 Kuchen "gebacken", da ging das. Leider hatten wir nun einen Squashschläger, den hat dann der Julian bekommen.
Donnerstag
Keine Uni, keine Erinnerungen. Ach doch: Mittags hab ich mich in die Küche gestellt und gekocht. Lief gut. Knorr Tütennudeln. Während ich kochte kamen nacheinander 3 Schwdinnen in die Küche, hab mich mit allen gut unterhalten. Kontaktangst überwunden, ausgezeichnet.
Nachmittags hatten wir dann ein Treffen aller Ausländer mit dem International Coordinator Nils. Es wurden Events und Ausflüge gesprochen und Fotos und Videos der letzten Jahre gezeigt. Das versprach alles viel Spaß. Im Anschluss sollten wir uns draussen vorm Corona sammeln und zwar in unseren Mentorgruppen. Unsere Mentoren sollten dastehen und Schilder mit der Gruppennummer hochhalten. Gruppe 15 (meine) hatte nix. Also liefen alle umher. Nach 10 Minuten konnte ich mir das nichtmehr mit ansehen, also nahm ich meinen Block, schrieb eine 15 drauf uns hielt sie hoch. Klappte auch prompt, Gruppe 15 versammelte sich. "Hallo Mentor!" "Nein, bin ich nicht".
Irgendwann kam dann auch der echte, bedankte sich und nahm mir meinen Block. Den sah ich auch nie wieder, genau wie meine Notizen und Quantenmechanik Hausaufgaben. Tja...
Alle waren superhungrig, mussten dann aber noch fast ne Stunde am Eingang vom Corona anstehen. 300 Leuten die Ausweise zu kontrollieren, die Namen auf Listen abzuhaken und die Taschen zu durchsuchen braucht eben Zeit. Als wir drin waren, durften wir dann nochmal an der Garderobe anstehen, um dann am Essen anzustehen. Aber danach war es schön, unsere Mentoren (Schweden), haben sich gut mit uns unterhalten und auch wir untereinander. Viele neue nette fremde Menschen.
Wir verbrachten dann den Rest des Abends im Corona. Noch ein paar Impressionen in Bildform:

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