Freitag, 31. August 2007

Einführungswoche - erster Teil

Diese Woche war sewhr bewegend. Ich dachte mir: Ach, warte bis sie vorbei ist und mach dann eine Eintrag. Aber das geht nicht, zuviel passiert. Ich mach mal mindestens zwei Artikel draus.
Also ich lass mich ja eigentlich nicht so einfach beeindrucken, aber diese Woche war schon wow. Nicht in Worte zu fassen. Sehr bewegend. Aber ich halte mich dennoch mal an mein chronologisches Muster und erzähle mal, angefangen vom Montag, an dem noch kein offizielles Programm war. Am morgen sind wir zur Uni, uns Räume anschauen, damit wir am DI auch wussten, wo was liegt. Ich bin nochmal ins International Office und hab gefragt, ob es nicht noch Ausrüstung für solche Zimmer gebe, in denen nix drin ist. Ja, da wäre was. Ein Wischmopp und ne Klobürste, gehört hier irgendwie zu den Grundbedürfnissen. Klobürsten waren leider aus, aber Mopp hab ich noch einen bekommen. Mit Eimer. Problem: Erst danach bin ich über die Uni gelaufen. Sah scheisse aus. Nachdem wir uns (mit Mopp) überall umgeschaut und vorgestellt hatten, suchten wir Essen. Es fand sich war. Vor der Ausgabe ein Schild. Wir übersetzten die schwedische Aufschrift als "Herzlich willkommen!" oder "Hier schmeckt das Essen super!". (Hieß aber: "Geschlossene Gesellschaft"). Also mit Mopp reingelaufen. Alle Menschen im Anzug. Fehler, fehler. Wir wurden dann auch schnell wieder gegangen. Was wir den Rest des Tages gemacht haben, weiss ich nichtmehr. Ich nehme an, ich hab mich gesundgeschlafen. Abend dann haben wir das nicht vergrillte Fleisch gebraten, da Grillen wegen Mistwetter ausfiel. Ich hab mir Pizza gemacht. Schön und mit ca. 2,30€ auch bezahlbar.

Dienstag gings los, Eröffnungsveranstaltung in der Aula Nordica. Ach du meine Fresse! Das war das Audimax der Uni Umeå. Eigentlich war es mehr ein Theater. Oder eine Oper. Ich konnte die Macht dieses Raumes nicht recht erfassen. Fotos waren auch verboten. Alles was ich machen konnte war das hier:

Begrüßt wurden wir vom Chef des International Housing Offices. 369 Austauschstudenten waren im Raum, davon 102 Deutsche (zweitgrößte Gruppe: 54 Franzosen, dann 36 Briten). Das ist schlimm. Überall Deutsche. Man neigt dazu, sich abzukapseln. Schlecht. Weiter ging es mit ein paar Infos vom Housing Office und zum Mentorprogramm. Etwas genervt warteten wir auf den Leiter des Mentorprogrammes. Dann kam ein Rollstuhl-Wagen reingefahren. Es war unser Mentorführer. Ungefähr so alt wie wir, minimal älter vielleicht. Er begrüßte uns in vielen verschiedenen Sprachen, auch Deutsch und Russisch. Aber er schien krank, als würden die Muskeln versagen. Denn er trug auch Lederhandschuhe zur Stabilisierung. Dieser Anblick, wie ein so angeschlagener Mensch uns unser Freizeitprogramm plant, uns motiviert und Lebensfreude verbreitet, wo es ihm selbst alles andere als gut zu gehen scheint, das war schon etwas ganz krasses. Weiter ging es mit Infos zum Tandem Programm: jeder Deutsche, der will, schnappt sich einen Tandem-Schweden und man bringt sich jeweils die Sprache des anderen bei. Ich hab leider nicht mitgemacht. Stattdessen musste ich mit den anderen Physikern die Aula verlassen und zur Physik. Da wurden wir von Roger Halling begrüßt, Professor für theoretische Physik. Er hat mal namentlich alle aufgerufen, mit Land, Stadt und Uni. Mehr zum gegenseitigen Kennenlernen. Es waren Polen, Russen, Deutsche, Franzosen und Türken da. An mehr kann ich mich gerade nicht erinnern. Mehr, wenns richtig losgeht. Auch die ganzen Uni-Fotos halte ich noch zurück, ich mach nen extra Post.
In der Physik haben wir dann noch Stundenpläne bekommen, Labors besichtigt und Schlüsselkarten erhalten, mit denen wir in die Computerräume und auch nachts in die Uni konnten. Ein Traum!
Nach dem Uniprogramm sind wir nochmal in die Stadt und dann in ein Bildmuseum. Wir wurden mit saftigem Imbiss empfangen (alles gratis). Das Museum war sehr modern angelegt. Der Leiter hat uns begrüßt und alles erklärt. Es gehört zur Uni und wechselt alle 4 Wochen das Programm. Ich denke, ich werde noch öfters hingehen .Es gab drei Ausstellungen: Bilder der Stadt, Das Leben der Skater-Community und Das Studentenleben.
Danach sind wir noch in so ein Museum mit alten Schwedischen Häusern (eigentlich kein Museum, die Häuser standen da halt rum)

und dann heim, an mehr kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht mal wieder Nudeln gekocht.
Ach halt: Auf dem Heimweg hielt uns ein Auto an: "Hallo Leute, könnt ihr mir sagen, wieso da eben im Museum so viel los war?" "Ja, die Ausländer von der Uni wurden begrüßt" "Oh, cool. Ich war mal Präsident der Uni. Willkommen in Schweden! Viel Spaß noch!"
Promi getroffen. Promi sehr locker drauf. Fein!

Mittwoch mach ich kurz:
Morgens ins IKSU und angemeldet. Ein Sportclub, der aussieht wie ein Fitnessstudion. 21000km Fläche und 15000 Mitglieder. Das alles, ohne Profit abzuwerfen. Alles wird in den Ausbau investiert. gehört zur Uni, ist aber offen für jedermann. Unglaublich. Da gibts auch Indoof Beachvolleyball. Werde mich dich Woche auch mal anmelden wegen Volleyball, Radfahren, klettern und Badminton. Muss ja die 10kg irgendwie runterbekommen.
Wieder an die Uni und Infoveranstaltungen über die Sami (sowas wie Indianer und Eskimos), die Stadt und die Bibliothek besucht. Danach auch durch die UB ne Führung gemacht. Ach du Scheisse! Alles neu, alles hell, alles schön, alles modern. Kein Vergleich mit unseren Buchläden.
Die Regale fahren automatisch durch die Gegend, wenn man was braucht. Und wenn einer dazwischensteht, bleiben sie auch stehen. An der Decke hängen Spiegel, angeordnet zu einer Digitaluhr. Und die bewegt sich auch, so dass sie immer richtig geht!
Danach beeindruckt ins Bett.



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