Freitag, 24. August 2007

Abflug, Ankunft, Schadensbericht

Erster Tag ist rum, viel passiert. Der Abschied fiel zum glück wenig emotional aus. Habe mich sehr gefreut, dass noch Leute zum Verabschieden mit sind. Bevor es dann losging, zickte erstmal der Ticketautomat bei den anderen Jungs. Mich haben sie mit meinem Fahrrad über de Tisch gezogen, ich sollte plötzlich 40€ latzen statt 30€, weil Lufthansa 40 verlagt. Der Flug war zwar über SAS gebucht, aber da Lufthansa den Ticketschalter verwaltete, konnten die natürlich verlangen, was sie wollten. Star Alliance, yeah! Aber das wäre ja noch kein Grund, böse auf eine Airline zu sein.
Irgendwann waren wir dann doch im Flieger und die Lage sah ganz gut aus. Durch meine Einzelbuchung und das Gedöhns mit dem Ticketautomaten saß ich dann im Flieger halt alleine. Wenig spannend. Essen gab's auch keins. Auch kein Problem. Im Flieger lernten wir dann auch gleich Mathhias aus Heidelberg kennen. Ebensfalls Austauschstudent der Physik mit Reiseziel Umeå. Saß sogar neben uns im Flieger. Erste Annäherungsversuche liefen sehr gut. Viel besser wurde das ganze aber noch, als uns die Not zusammenschweißte:
Gepäckausgabe in Stockholm. "Der nicht, nein, auch der nicht....nein, der vielleicht, nein....auch nicht......oh, 'last baggage on track'.....nein, auchnicht." Wir hatten alle keinen Koffer. Alle die, die nach Umeå weiterreisen wollten. "Delayed Baggage" konnte man nun auch auf dem Display lesen.
Also zum Motzschalter gegangen. Aha, liegt alles noch in Frankfurt. Prost. Beschwerdeformulare ausgefüllt und nach kurzem Besuch bei McDonalds (Eis: sehr günstig, Burger etwas teurer. Gab nen MiniBigMac) gings dann weiter nach Umeå. Da konnte man uns dann schon etwas mehr Auskunft zu unserem Gepäck geben. Es sollte noch die Nacht ankommen. Alles klar. Um schonmal eine Info vorweg zu nehmen: Es kam nichtmehr.
Wir sind dann ohne Gepäck (war ja auch schön, dann hatten wir nix zu schleppen) erstmal zu Felix gefahren. Der war schon eine Woche hier (auch aus Gießen) und war so nett, unsere Schlüssel abzuholen. Dann die Wohnungen besichtigt. Mein Zimmer war leer. Also ok, das nötigste war drin, aber mehr auch nicht. Die anderen hatten da etwas mehr Glück, die hatten Steckerleisten, Radiowecker, Bettdecken, Kissen, Netzwerkkabel und andere feine Dinge. Udo war so nett, mir sein nun doppelt vorhandenes Netzwerkkabel zu überlassen. Meins war ja im Koffer. So habe ich nun wenigstens Kontakt zur Außenwelt.
Wir gingen dann noch kurz shoppen. Klopapier, Abendessen, Seife und Milch. Milch war ein Krampf! Im Milchregal gab es sicher so 10 Sorten. Alle endete auf "-mjölk" und hatten eine andere Farbe. Wir warteten, bis nach einiger Zeit eine Frau vorbeikam und sich eine rote Milch griff. Ihre Haut sah aber bereits etwas gealtert aus, ausserdem war sie etwas korpulent. Also entschlossen wir uns dann doch lieber für die grüne Milch, die einfach nur den Aufdruck "Mjölk" enthielt. Irgendwie naheliegend.
Anschließend trafen wir uns bei mir in der Wohnung, um zu Kochen. War sehr nett und schmeckte auchnoch. Es gab Nudeln mit Gemüse.

Ich habe das Gefühl, dass ich das noch öfters essen werde. Ersten WG-Kontakt machte ich auch schon. Ich hatte ja Angst davor und bin ja generell etwas Kontaktscheu, aber es war echt nett. Jenny saß in der Küche. Sie ist fertig mit dem Studium (Energietechnik) und ist jetzt Operateuer in einer Papierfabrik. Gestern hatte sie Nachtschicht.
Meine Nachtschicht bestand nun also aus schlechtem Schlaf ohne Decke. Heute morgen gabs Cornflakes. Ganz ok.
Jetzt gehen wir erstmal an die Uni, organisatorischen Kram erledigen. Und danach bekommen wir hoffentlich unsere Koffer. Oder aber wir gehen in die Stadt und kaufen uns was.
Ach ja, mein Fahrrad ist übrigens auch verschwunden. Und so langsam überkommt mich das Bedürfnis nach frischen Socken.
Bis bald.

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