Ihr könnt euch vorstellen, wie leicht es für jemanden wie mich, der sich jeden Mist über Jahre hinweg aufhebt, ist, Abschied zu nehmen. Ist garnicht so schön. Da Sören, Julian, Udo, MoD und ich die letzten sind, die über Weihnachten hier sind, mussten andere folglich gegangen sein. Schön war das nicht. Den Anfang machten Maria und Dominika am Donnerstag. Ich sagte am Flughafen nochmal kurz hallo. Und tschüß dann auch. Dominika hatte an dem Tag sogar noch Geburtstag. Nach dem allerseits sehr bewegendem Abschied bin ich dann zur Uni und stellte dabei fest: Abflughalle bis Hörsaal N350 dauert 42 Minuten zu Fuß. Stefan, Matze, Bastien, Susanne, Andrea und alle aus meinem Korridor sind mittlerweile auch weg. Und Caro natürlich. Sie nahm aber noch jemanden mit: den Winter. Es bahnte sich schon an die letzten Tage. Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Caro und ich latschten nochmal zum See, um ihn zu begutachten. Da war noch Eis drauf. Aber auch pfützen. Und Löcher. Ob das Eis noch dick genug war, uns auszuhalten, konnten wir durch Beobachtungen leider nicht feststellen. Da half nur ein: draufgehen. Also im Sinne von: Auf das Eis laufen und schauen, was passiert. Es hielt, und die Sonne bot auchnoch eine gute Kulisse. Gut, dass wir früh aufgestanden sind.Da dass Eis uns tragen konnte, sprach auch nichts mehr dagegen, noch einmal komplett über den See zu laufen. Als wir gerade an der dünnstmöglichen Stelle standen (so mittendrauf halt), merkten wir, dass sich das Eis schon bewegen wollte.
Eile war geboten, um das nächste Ufer zu erreichen. Hat geklappt. Risiko macht schon Spaß, muss ich sagen. Vor allem im Nachhinein.
Nun denn, der Winter verabschiedete sich weiter. Mittlerweile ist es hier 10° wärmer als in Gießen. Wieso? Keine Ahnung. Hier oben sprechen die Schweden immer gerne von der globalen Erderwärmung. Aber wenn ich höre, wie ihr zuhause friert, weiss ich: alles Quatsch.
Am Mittwoch begleiteten wir Caro dann auf ihrem letzten Weg duch Umeå, zum Flughafen. Da sie ein Taxi bestellte, konnten Udo, Sören und ich nochmal mit. Es gab feine Geschenke zum Abschied für beide Seiten. Besonders schade: Caro kommt nach Weihnachten nichtmehr wieder. Besonders gut: Sie wohnt in Würzburg, das ist ja im die Ecke. Das erste Treffen in Frankfurt zum Woschtessen ist schon geplant. Da ging sie nun, unsere Mama. Ab jetzt müssen wir alles selbst kochen. Und alle Witze selbst machen. Ob das mal gut geht? Auf unserem Heimweg konnten wir noch sehen, wie sich der Himmel zur Trauer rot färbte.
Freitag, 21. Dezember 2007
Abschied nehmen
Eingestellt von
Boris
um
Freitag, Dezember 21, 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Kommentar veröffentlichen